Ozean

Digitale Comics
Seine Majestät der Ozean
Auf einem Forschungsschiff führt Iris ein Logbuch, das die Supertroupers dazu inspiriert, ein Stück über den Anstieg des Meeresspiegels zu schreiben. Aber die Entdeckung einer im Pazifik versunkenen Insel wird ihr Projekt verändern. Das Stück wird ein Plädoyer für die Ozeane, das die Schülerinnen und Schüler im Unterricht eigenständig vervollständigen sollen.
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Überblick
In dieser Science Comic Episode hat Soupertrouper-Mitglied Iris die Ehre, sich einem Forschungsteam auf hoher See anzuschließen. Inspiriert von dieser Erfahrung entwickeln die Soupertroupers ein Theaterstück zum Thema „Ozeane“.
Der Science Comic veranschaulicht die wechselseitigen Beziehung zwischen Klimawandel und dem Ökosystem Ozean. Der Science Comic zielt darauf ab die Komplexität biologischen Systems zu vermitteln und dabei die Kompetenz des Systemdenkens der Lernenden zu fördern. Zudem wurde bei der Konzeption des Science Comic an aktuelle biologiedidaktische Forschungsergebnisse angeknüpft, die zeigen, dass Wissen allein nicht ausreichend ist, um umweltfreundliches Verhalten zu motivieren. Daher versucht die Episode neben kognitiven Prozessen, die Lernenden auch auf einer emotionalen Ebene anzusprechen und eine persönliche Verbindung zum Ozean hervorzurufen. Die Episode zielt darauf ab zwischen den alarmierenden Fakten der Realität und proaktiver Energie zu vermitteln. Der Unterricht mit dem Science Comic kann genutzt werden, um potentielle Lösungen der Klimakrise darzulegen, anstatt sich der Überforderung der erdrückenden Szenarien hinzugeben. Darüber hinaus bietet der Science Comic zahlreiche Rechercheanlässe für naturwissenschaftliche Konzepte und Phänomene und sowie zur Förderung der Erkenntnisgewinnungskompetenz durch die Planung und Durchführung von Versuchen und Experimenten im Klassenraum.
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Ausgangspunkt: Vorstellungen von Lernenden zum Ozean
Das Ziel dieser Comic-Episode ist es, den Schülern die Bedeutung des Ozeans, insbesondere im Zusammenhang mit dem Klimawandel, näher zu bringen. Durch das Verständnis der Komponenten und Prozesse, die in den Ozeanen ablaufen, sollten die Schüler in der Lage sein, die derzeit stattfindenden Veränderungen besser zu verstehen. Der Ozean ist jedoch ein komplexes System. Es setzt sich aus einer Reihe heterogener Elemente zusammen, die durch nichtlineare Wechselwirkungen verbunden sind und externen Einflüssen auf verschiedenen Ebenen unterliegen (Lesne, 2009). Komplexe Systeme zeichnen sich auch durch das Vorhandensein emergenter Eigenschaften aus. Das sind Eigenschaften auf einer globalen Ebene, die sich qualitativ von den Interaktionen der Elemente auf der lokalen Ebene unterscheiden, aus denen sie hervorgehen (Jacobson & Wilensky, 2006).
Um ein komplexes System zu verstehen, müssen wir die Organisation auf mehreren Ebenen, die heterogenen Komponenten und die dynamischen Prozesse, die daran beteiligt sind, begreifen. Dies erfordert eine Änderung des Schwerpunkts unseres Verständnisses: Es geht nicht mehr nur darum, die Elemente zu identifizieren, aus denen das System besteht, sondern darum, seine Struktur, d. h. die Wechselwirkungen und die damit verbundenen Mechanismen, seine Dynamik, d. h. die Art und Weise, wie sich das System im Laufe der Zeit entwickelt, und seine Steuerung zu verstehen (Kitano, 2002). Es reicht nicht aus, die Eigenschaften und Verhaltensweisen isolierter Elemente zu kennen, um das Gesamtverhalten des Systems zu verstehen. Es ist darüber hinaus notwendig, die komplexen und hierarchischen Beziehungen zwischen der Struktur eines Systems (das Was, die Elemente, die Komponenten des Systems), den Mechanismen (das Wie, die Verhaltensweisen der Elemente des Systems) und den Funktionen, d. h. dem Warum eines Systems, zu untersuchen (Hmelo-Silver, Marathe, & Liu, 2007).Mehrere Studien (Assaraf & Orion, 2005; Fournier, 2015; Hmelo-Silver et al., 2007) haben gezeigt, dass Schüler Schwierigkeiten haben, komplexe Systeme zu verstehen:
- Schüler konzentrieren sich auf die Struktur des Systems und nicht auf die zugrunde liegenden Prozesse.
- Schüler erkennen zwar einfache lineare Ursache-Wirkungsbeziehungen, haben aber Schwierigkeiten mit komplexen Kausalbeziehungen.
- Die zeitliche und räumliche Gebundenheit von Systemprozessen wird von Schülern wenig beachtet.
- Schüler tendieren dazu, eine zentrale Kontrollinstanz als Ursache anzunehmen anstelle der vielfältigen dynamischen Wechselwirkungen.Konkret mit Bezug auf die Ozeane und die globale Erwärmung bedeutet das: Zwar bringen einige Schüler den Anstieg des Meeresspiegels mit der globalen Erwärmung in Verbindung, erwähnen aber fast nie die Auswirkungen auf das Meeresleben, den Zustand der Korallenriffe oder auf klimatische Phänomene (Delplancke & Chalak, 2024; Shepardson et al., 2009). Die Schülerinnen und Schüler haben eine einfache Vorstellung von den Ozeanen und dem Klimasystem der Erde und haben Schwierigkeiten, sie in globalen zeitlichen oder räumlichen Maßstäben zu begreifen.
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Konzeptioneller Ansatz
Die Thematik der Ozeane bietet vielseitige Anknüpfungspunkte in nahezu allen naturwissenschaftlichen Disziplinen. Je nach Blickwinkel können unterschiedliche Zugänge gewählt werden, die zahlreiche naturwissenschaftliche Aspekte abdecken. Entsprechend ist die vorliegende Episode als ein Potpourri an thematischen Möglichkeiten konzipiert, die je nach Unterrichtsgestaltung und Vorlieben als Ausgangspunkt dienen können.
Im Zentrum der Episode stehen zwei Schwerpunkte:
- Zum einen vermitteln die dargestellten Beobachtungen und Konzepte ein eindrucksvolles Bild des Ozeans als (lebendes) System, auf das auch die Spezies Mensch Einfluss nimmt. In Bezug auf den Klimawandel ist dieses Ökosystem sowohl aus physikalischer als auch biologischer Sicht eine bedeutende Komponente.
- Zum anderen hebt der Science Comic die ästhetische und subjektive Dimension des Themas hervor. Verschiedene Studien zu umweltbewusstem Verhalten zeigen, dass Wissen allein nicht ausreicht, um umweltfreundliches Handeln zu fördern. Entscheidend sind zudem die persönliche Beziehung und die Einstellung der Lernenden zur Umwelt.
Der Begriff „Ozean“ weckt, unter anderem aufgrund geografischer Unterschiede, bei Lernenden sehr individuelle Vorstellungen und Assoziationen. Sie fühlen sich auf unterschiedliche Art und in unterschiedlicher Intensität mit diesem Ökosystem verbunden. Die Episode bietet die Möglichkeit, diese vorunterrichtlichen Vorstellungen explizit zu machen und neben fachlichen Konzepten auch affektive Aspekte des Themas zu beleuchten.
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Historische und erkenntnistheoretische Perspektive
Die Ozeane bedecken rund 71 Prozent der Erdoberfläche, doch trotz ihrer enormen Bedeutung sind sie noch immer weitgehend unerforscht. Ihre Erforschung. In der Vergangenheit galten sie als unendliche und mysteriöse Welten, die nur schwer zugänglich waren. Die Ozeanforschung stellt ein faszinierendes Kapitel der Wissenschaftsgeschichte dar und handelt von Neugier, Entdeckungen und wissenschaftlichen Durchbrüchen.
Früher waren die Ozeane weitgehend ein unbekanntes Terrain. Ihre Erforschung begann mit den ersten Entdeckungsreisen in der Antike. Die Phönizier und später die Griechen versuchten, die Küstenlinien zu kartieren und die Geografie der Meere zu verstehen. Die Navigationsmethoden dieser frühen Entdecker waren simpel und stützten sich auf den Stand der Sonne und die Sterne. Mit zunehmender Erfahrung und den Fortschritten in der Astronomie begannen die Seefahrer, sich genauer an den Himmelskörpern zu orientieren. Doch die wahre wissenschaftliche Untersuchung des Ozeans begann erst viel später, im Zeitalter der großen Entdeckungen. Im 19. Jahrhundert brachte die Reise der HMS Beagle, bei der Charles Darwin an Bord war, die ersten ernsthaften wissenschaftlichen Untersuchungen der Meeresumwelt. Doch der wohl entscheidende Wendepunkt war die Expedition der Challenger, die 1872 bis 1876 stattfand. Auf dieser Reise wurden die Tiefen des Ozeans erstmals systematisch vermessen, und zahlreiche neue Arten entdeckt. Die Meeresbodenkarten, die während dieser Expedition erstellt wurden, sind heute noch von unschätzbarem Wert. Mit der Entwicklung moderner Technologien im 20. Jahrhundert, wie etwa Echolotverfahren, Sonarsystemen und später auch Tauchbooten und Unterwasserrobotern, wurden die Ozeane zunehmend erforscht. Besonders bemerkenswert ist die 1960 von Jacques Piccard und Don Walsh durchgeführte erste erfolgreiche Expedition in den Marianengraben, den tiefsten Punkt der Erde.
Historisch gesehen war das Bild der Ozeane geprägt von Angst und Mystik. In den frühen Jahrhunderten waren die Ozeane in vielen Kulturen von Mythen und Legenden umwoben. Sie galten als gefährlich, unberechenbar und geheimnisvoll. Der Ozean wurde als ein Ort verstanden, der den Menschen wenig zu bieten hatte, außer dem Risiko, in den unendlichen Weiten zu verschwinden. Mit den wissenschaftlichen Entdeckungen der letzten Jahrhunderte hat sich dieses Bild jedoch drastisch gewandelt. Der Ozean ist heute nicht mehr nur ein unberührtes, unerforscht gebliebenes Gebiet, sondern ein lebenswichtiger Teil unseres Planeten. Durch die Ozeane regulieren sich Klima und Wetter, sie sind Quelle für Nahrung, Medizin und natürliche Ressourcen. Zudem sind die Ozeane Heimat für Millionen von Arten, viele davon noch unbekannt. Heute wissen wir, dass die Meere nicht nur einen riesigen biologischen Reichtum bergen, sondern auch eine zentrale Rolle im globalen Ökosystem spielen.
Für Schüler ist die Ozeanforschung heute besonders spannend, weil sie ein direktes Bindeglied zwischen Naturwissenschaften, Technologie und Umweltschutz darstellt. Die Themen Meeresbiologie, Klimawandel und die Erhaltung der marinen Ökosysteme sind nicht nur wissenschaftlich faszinierend, sondern auch von enormer praktischer Bedeutung. Schüler können verstehen, wie die Forschung hilft, das Klima zu retten, die Artenvielfalt zu schützen und nachhaltige Lösungen für die Nutzung von Ressourcen zu finden. Dank moderner Technologien wie Drohnen, Satellitenbildern und Unterwasserrobotern sind die Ozeane für Schüler heute viel greifbarer als je zuvor. Das Bild der unberührten, mystischen Welt wird durch die neuesten wissenschaftlichen Entdeckungen immer mehr ersetzt durch das Bild eines dynamischen, gut erforschten und gleichzeitig extrem bedrohten Teils unseres Planeten. Diese Entwicklungen eröffnen nicht nur ein faszinierendes Fenster zur Wissenschaft, sondern auch zur Frage, wie jeder Einzelne Verantwortung für den Schutz der Ozeane übernehmen kann, um sie für zukünftige Generationen zu bewahren.
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Vorschläge zu verschiedenen Einsatzmöglichkeiten im Unterricht
Fokus: Bewertungskompetenz
Teil 1: Einstieg ins Thema Ozeane (ca. 15 Minuten)
Das Thema eignet sich, um mit einer Assoziationsübung zu starten. Geben Sie den Lernenden einen Moment Zeit, sich in die Situation hineinzufinden. Dies können Sie unterstützen, indem Sie mit einem Audiogerät passende Geräusche für das Ambiente Meer einspielen (Meeresrauschen, Wellen, Möwen …)
Vorschlag zur Anleitung der Assoziationsübung: Um ins Thema einzusteigen, möchte ich mit euch eine kleine Traumreise machen. Wenn ihr möchtet, schließt dazu eure Augen.
Wenn du die Augen geschlossen hast, dann reise in Gedanken langsam (über Straßen und Felder hinweg) ans Meer. Du kannst bereits den charakteristischen Duft riechen und allmählich kommt das Geräusch der Wellen näher. Jetzt siehst du den Strand. Stell dir vor, du setzt dich in den Sand und schaust auf die Wellen. Nimm dir einen Moment vor und achte darauf, welche Gedanken dir nun durch Kopf gehen. Was siehst du vor deinem geistigen Auge, was kannst du hören, was fühlen?Lassen Sie anschließend die Lernenden nach dem Öffnen ihrer Augen mit Hilfe eines digitalen Tools (z.B. Mentimeter) oder von Moderationskarten eine Wortwolke aus Assoziationsbegriffen oder Wortgruppen erstellen, in welcher die Gedanken aus der Assoziationsübung festgehalten werden. Nutzen Sie anschließend die entstandene Wortwolke, um im Plenumsgespräch auf die Assoziationen der Lernenden einzugehen und gegebenenfalls einen Ausgangspunkt für die (fachliche) Auseinandersetzung mit dem Thema Ozean zu kreieren.
Teil II: Comic-Lektüre mit der Vertiefung eines Wahlthemas (ca. 40 Minuten)
Starten Sie die Lektüre des Science Comics indem Sie den Lernenden die Hauptcharaktere und ihre Hintergründe vorstellen: Tom, Diane, Iris und Titouan sind Schüler:innen der Freizeit-Theatergruppe Soupertroupers. Im Zusammenhang mit ihren Theaterstücken und den Proben stoßen sie auf verschiedene naturwissenschaftliche Themen. In der vorliegenden Episode gestalten sie ein Theaterstück zum Thema Ozean.
Anschließend lesen die Lernenden den Science Comic eigenständig. Bitten Sie die Lernenden zunächst die ersten beiden Kapitel des Science Comics zu lesen. Bevor sie das dritte Kapitel lesen, können aus zwei verschiedenen Themen zur Vertiefung wählen, die sie mithilfe des Arbeitsblattes bearbeiten können. Beide Wahlaufgaben enthalten Informationstexte und Abbildungen, die zu bestimmten Zeitpunkten während der Comic-Rezeption verwendet werden können. Die Ergebnisse der Wahlaufgaben können in Lernpartner-Tandems oder im Plenum vorgestellt werden. Alternativ können Lernende (mit unterschiedlichen Wahlaufgaben) in Teil III als Lernteam in Partnerarbeit kooperieren.
Wahlaufgabe A): Wie kommt es zur Korallenbleiche?
Aufgabe 1: Korallenbleiche
a) Beschreibt mündlich, was auf dem Bildausschnitt aus dem Comic zu sehen ist.
Kapitel 2/Bild 26 - © Bergey & Govin, Stimuli Eds, 2024. b) Eine Koralle lässt sich auch als System betrachten. Benennt die Komponenten, aus denen dieses System besteht sowie den Begriff, der ihre Interaktion definiert.
c) Bestimmt außerdem weitere Komponenten im Systems Ozean, die in Interaktion mit den Korallen stehen. Die folgende Abbildung kann euch dabei helfen:
Ahnert, 2024 d) Diskutiert gemeinsam, welche Komponenten und Interaktionen die Korallenbleiche verursachen. Benennt Maßnahmen, die das Ausbleichen der Korallen verringern oder stoppen könnten.
Lösungsvorschlag Aufgabe 1 b) bis d):
Ahnert, 2024 Aufgabe 2: Tourismus am Great Barrier Reef
Betrachtet und die Argumente in den Sprechblasen im Concept Cartoon. Diskutiert, ob der Tourismus am Great Barrier Reef weiter ausgebaut werden sollte.
Platzhalter Bildquelle Aufgabe 3: Teil der innovativen Theateraufführung der Soupertroupers ist eine sogenannte Concept Map. Betrachtet die Concept Map. Stellt euch vor, dass die CO₂-Emissionen weltweit plötzlich stark reduziert werden.
a) Erklärt, wie sich die Reduktion der CO₂-Emissionen auf die Korallenriffe auswirken würde. Würde sich der Bleicheprozess verlangsamen oder sogar aufhören? Was könnte langfristig geschehen?
b) Vervollständigt den folgenden Satz (es gibt mehrere Möglichkeiten):
„Wenn der Ausstoß an CO₂ _______________, dann __________________.“
Wahlaufgabe B): So denken Fischerfamilien über das Great Barrier Reef
Dieses Thema fokussiert die Diskussion, die Menschen rund um die Nutzung des Great Barrier Reefs führen. Ihr beschäftigt euch mit den verschiedenen Perspektiven der Fischerfamilien, die Iris im Comic getroffen hat.
Aufgabe 1: Das Leben der Fischerfamilien
Beschreibt die Lebenssituation und die Probleme der Fischerfamilien. Folgende Fragen können euch dabei weiterhelfen:
- Welche Informationen erhaltet ihr über das Leben der Fischerfamilien?
- Mit welchen Problemen haben sie zu kämpfen?
- Inwiefern hat sich ihre Lebenssituation im Vergleich zu früher verändert?
Aufgabe 2: Investitionsprogramm
a) Benennt verschiedene Möglichkeiten zur Verwendung des Geldes. Sammelt Argumente, die für und gegen die jeweilige Möglichkeit sprechen. Nutzt dazu die Informationen aus den Sprechblasen im Concept Cartoon sowie eure eigenen Ideen.
Platzhalter Bildquelle b) Diskutiert, welche der Möglichkeiten am sinnvollsten ist.
c) Verfasst ein Statement, in dem ihr beschreibt, wie sollte das Geld eurer Meinung nach investiert werden, um die Situation der Fischerfamilien zu verbessern.
Aufgabe 3: Teil der innovativen Theateraufführung der Soupertroupers ist eine sogenannte Concept Map. Betrachtet die Concept Map. Stellt euch vor, dass die CO₂-Emissionen weltweit plötzlich stark reduziert werden.
a) Erklärt, wie die Veränderungen im Ozean die Probleme der Fischerfamilien betreffen würden. Inwiefern würde sich ihre Situation verbessern oder verschlechtern?
b) Vervollständigt den folgenden Satz (es gibt mehrere Möglichkeiten): „Wenn der Ausstoß an CO₂ _______________, dann __________________.“
Teil III: Fazit Handlungsoptionen mit Einfluss auf die CO2-Emission (ca. 30 min.)
Mit den vorausgegangenen Informationen kann zum Abschluss des Unterrichts auf Handlungsoptionen zur Beeinflussung des CO2-Gehalts in der Atmosphere eingegangen werden. Die Lernenden sammeln dazu Ideen für Handlungsoptionen zur CO2-Reduktion und zum Schutz des Ozeans. Dazu kann die Methode „Think-Pair-Share“ verwendet werden: Sie sammeln zunächst in Einzelarbeit Ideen, tauschen sich anschließend mit einer oder einem Partner:in aus. Dann werden die Ideen mit der ganzen Klasse geteilt. Dafür sind digitale Tools wie Oncoo nützlich. Auch eine analoge Kartenabfrage wäre möglich.
Bitten sie die Lernenden von der Vielzahl an Handlungsmöglichkeiten zwei Favoriten zu wählen. Dabei können verschiedene Kriterien genutzt werden: welche Maßnahme würden sie am ehesten selbst anwenden, welche würden sie Freunden oder Familienmitgliedern vorschlagen oder welche empfinden sie als besonders effektiv und warum.
Weiterführende Leitfragen: Welche der Maßnahmen würdet ihr Abgeordneten im Land- oder Bundestag vorschlagen oder für welche Maßnahme würdet ihr demonstrieren.
Über die Antworten kann innerhalb der Klasse diskutiert werden.
Teil IV: Abschluss mit der Wortwolke (ca. 5 Minuten)
Nutzen Sie zum Abschluss der Stunde die Wortwolke aus dem Einstieg. Gehen Sie dazu mit den Lernenden im Plenum in einen kurzen Austausch, die von folgenden Fragen gestützt werden kann:
- Welche Gedanken gehen euch jetzt nach unserer Stunde durch den Kopf, wenn ihr an den Ozean denkt?
- Sind eure Ideen vom Anfang noch aktuell?
Fokus Systemdenken
Teil I: Einstieg mit einer Blackstory (ca. 5 Minuten)
Lassen Sie die Lernenden eine Black Story zum Stundenthema lösen. Die Lernenden stellen Fragen, um die Geschichte auf der ersten Karte aufzulösen. Sie als Moderator:in finden die Lösung auf der zweiten Karte und dürfen die Fragen der Lernenden nur mit „Ja“ oder „Nein“ auf die Fragen antworten. Brechen Sie das Rätselraten nach 5 Minuten ab und fahren Sie mit Ihrem Unterricht fort. Die Blackstory kann mithilfe des Science Comic und den bearbeiteten Aufgaben spätestens zum Ende des Unterrichts gelöst werden.
Platzhalter Bildquelle Teil II: Eigenständige Science Comic Lektüre
Starten Sie die Lektüre des Science Comics indem Sie den Lernenden die Hauptcharaktere und ihre Hintergründe vorstellen: Tom, Diane, Iris und Titouan sind Schüler:innen der Freizeit-Theatergruppe Soupertroupers. Im Zusammenhang mit ihren Theaterstücken und den Proben stoßen sie auf verschiedene naturwissenschaftliche Themen. In der vorliegenden Episode gestalten sie ein Theaterstück zum Thema Ozean. Anschließend lesen die Lernenden die ersten zwei Kapitel des Science Comic eigenständig.
Fordern Sie die Lernenden während der Rezeption des dritten Kapitels auf, die Perspektive des Publikums aus dem Science Comic einzunehmen um Aufgabe 1 zu bearbeiten. Die Lernenden sollen erst nachfolgend die Lektüre des Kapitels beenden.
Aufgabe 1: Versetzt euch in das Publikum des Theaterstücks aus dem Comic hinein und diskutiert in ihrem Namen, warum die Wassertemperatur so stark ansteigt. Wenn ihr zu einem Ergebnis gekommen seid, dürft ihr den Comic weiterlesen.
Platzhalter Bildquelle Teil III: Arbeiten mit der Concept Map (ca. 20 min.)
Teilen Sie für Aufgabe 2 mit den Lernenden zusätzliches Material. Bieten Sie wahlweise die vorstrukturierte Concept Map sowie Meta-Informationen zum Concept Mapping als zusätzliches Arbeitsmaterial an. Für Aufgabe 2c) können die Lernenden ihre Concept Maps auch mit einem anderen Lernteam austauschen.
Zusatzinformationen:
Aufgabe 2: Concept Map
a) Blättert nochmal im Science Comic durch Kapitel 3 und recherchiert Aspekte, die sich als Knoten für die Concept Map eignen. Notiert eure Knoten auf der unteren Hälfte des ersten Arbeitsblattes.
b) Ordnet nun eure Knoten auf dem zweiten Arbeitsblatt zu einer Concept Map an, indem ihr sie mit Verbindungspfeilen verknüpft und Verbindungswörter ergänzt.
c) Analysiert eure Concept Map mit folgenden Kontrollfragen und nehmt ggf. Anpassungen vor:
- Ist für euch noch alles logisch und verständlich?
- Gibt es weitere Verbindungspfeile, die sich einzeichnen lassen oder als Rückkopplungen eingefügt werden könnten?
- Müssen manche Knoten noch genauer erklärt werden?
- Müssen manche Verbindungswörter noch konkretisiert werden?
Teil IV: Biologische Systeme (ca. 20 min.)
Lassen Sie die Lernenden anhand der "Informationen zu biologischen Systemen" wichtige Eigenschaften und Begriffe zu biologischen Systemen erarbeiten oder stellen Sie diese im Plenum vor. Lassen Sie die Lernenden anschließende die Aufgaben A (höheres Anforderungniveau) oder B (niedrigeres Anforderungsniveau) bearbeiten.
Fortgeschrittenes Anforderungsniveau:
Infotext: Verschiedene Komponenten, die miteinander in Interaktion stehen, bilden die Grundlage eines Systems. Dieses lässt sich zu anderen Systemen abgrenzen und weist deshalb Begrenztheit auf. Die Komponenten selbst können wiederum auch Teilsysteme sein und können in ihrer Ordnung und Größe variieren. Das bezeichnet man als Hierarchie. In jedem System gibt es Inputs und Outputs, was bedeutet, dass Energie, Stoffe und Informationen sowohl in das System hinein als auch heraus gelangen können. Kommt es zu zeitlichen Veränderungen der Inputs und Outputs spricht man von der Dynamik des Systems. Diese kann über Feedbackschleifen, also einer Rückkopplung von Komponenten zu vorangegangenen Prozessen, reguliert werden. (Gilissen et al., 2021)
Aufgabe 3 Fortgeschrittenen-Niveau: Betrachtet eure Concept Map und diskutiert gemeinsam, welche Teile eurer Concept Map sich welchen Systemeigenschaften zuordnen lassen (Komponenten, Interaktionen, Begrenztheit, Hierarchie, Inputs und Outputs, Dynamik, Feedbackschleifen)
- Welche der Eigenschaften stellen die Knoten dar?
- Welche der Eigenschaften stellen die Verbindungspfeile und -wörter dar?
Basis-Anforderungsniveau:
Infotext: Ihr sollt euch jetzt mit den Systemkomponenten und Systeminteraktionen befassen. Wie ihr vermutlich schon festgestellt habt, stehen Knoten in eurer Concept Map oftmals für Systemkomponenten und die Verbindungspfeile und -wörter oftmals für die Systeminteraktionen.
Aufgabe 3 Basis-Niveau: Wählt euch jeder einen „Strang“ an Knoten und Verbindungspfeilen eurer Concept Map aus und erklärt euch der Pfeilrichtung folgend den Gesamtzusammenhang, der sich in diesem Strang verbirgt. Diskutiert mit Hilfe eurer Concept Map, ob es besonders wichtige Komponenten gibt. Wichtig könnte zum Beispiel bedeuten, dass viele andere Komponenten von ihr abhängig sind. Wählt eine dieser wichtige Systemkomponenten aus eurer Concept Map aus und erklärt, welche Rolle diese Komponente im System spielt.
Teil IV: Auswirkungen des Treibhauseffekts auf das System Ozean (ca. 10 min.)
Es folgt ein Input zum Thema Treibhauseffekt. Je nach Vorwissen der Lernenden kann dieser als Lehrervortrag erfolgen oder die Inhalte mit den Lernenden gemeinsam wiederholt werden. Es sollte dabei vor allem auf den natürlichen Treibhauseffekt, die Verstärkung dessen durch CO2-Emissionen und die Folgen für die globale Erwärmung eingegangen werden. Mit diesen Informationen und der Concept Map bearbeiten die Lernenden dann diese Aufgabe:
Aufgabe 4: Stellt euch vor, dass die CO₂-Emissionen weltweit plötzlich stark reduziert werden.
a) Erläutert mit Hilfe eurer Concept Map, welche Veränderungen im System stattfinden könnten. Achtet darauf, welche Komponenten und Interaktionen sich verändern würden.
b) Vervollständigt nun mündlich folgenden Satz (es gibt mehrere Möglichkeiten):
„Wenn der Ausstoß an CO2 _______________, dann __________________.“
Teil V: Lösung der Blackstory
Lassen Sie die Lernenden die Blackstory mithilfe der Infos aus dem Science Comic zum Abschluss des Unterrichts lösen bzw. lösen die Geschichte mit der zweiten Karte auf.
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Ergänzendes Material
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Literatur
Credits
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Szenario
Lau Bergey
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Storyboard
Barbara Govin
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Illustration
Barbara Govin and Aline Rollin
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Webdesign
Gauthier Mesnil-Blanc
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Entwicklung von Computersoftware
Clément Partiot
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Übersetzen
Sabine Krause
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Scriptdoctor
Edith de Cornulier
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Science education research in biology
Zofia Chylenska, Claudia Faria, Simon Klein, Maud Pelé, Joana Torres, Bianor Valente, Jörg Zabel, Julia Zdunek
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Produktion
Stimuli Eds
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Lizenz zur Nutzung
CC BY-NC-ND 4.0 DEED
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ISBN
978-2-9593956-6-6
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Lizenz zur Nutzung
Januar 2025